Wann lohnt sich der Einsatz von Drohnenfotografie wirklich?

Oliver M. Zielinski Oliver M. Zielinski - 17. November 2025 - in: Top 100

Wann lohnt sich der Einsatz von Drohnenfotografie wirklich?

Immobilienfotografie ist ein entscheidender Faktor für eine erfolgreiche Vermarktung. Hochwertige Bilder wecken Emotionen, schaffen Vertrauen und erhöhen die Chance auf schnelle Verkaufsabschlüsse. Neben klassischen Innen- und Außenaufnahmen rückt die Drohnenfotografie für Immobilien immer wieder in den Fokus.

Doch lohnt sich dieser Aufwand in jedem Fall? In diesem Artikel erfahren Sie, wann Drohnenaufnahmen wirklich sinnvoll sind – und wann Sie besser darauf verzichten können.

Was versteht man unter Drohnenfotografie in der Immobilienbranche?

Unter Drohnenfotografie versteht man Luftbilder, die mithilfe einer Kameradrohne erstellt werden. Diese Aufnahmen bieten eine alternativer Blick auf eine Immobilie und ihr Umfeld. Statt nur das Gebäude selbst zu zeigen, lässt sich auch das Grundstück, die Nachbarschaft und die Lage im größeren Kontext darstellen.

Die Vorteile von Drohnenaufnahmen

  • Einzigartige Perspektiven: Luftaufnahmen setzen Immobilien spektakulär in Szene und heben sie von der Masse anderer Fotos ab.
  • Lagevorteile sichtbar machen: Nähe zu Parks, Seen oder Infrastruktur lässt sich aus der Vogelperspektive eindrucksvoll darstellen.
  • Emotionalisierung: Käufer sollen sich besser vorstellen können, wie die Immobilie im Gesamtumfeld wirkt. Wobei die Erfahrung zeigt, dass der großen Masse das Gefühl für den Blick auf die Lage aus dieser Perspektive völlig fehlt. (Viele können ja nicht einmal eine Landkarte ordentlich lesen).
  • Imagefaktor: Professionelle Drohnenbilder werten Exposés auf und unterstreichen die Bereitschaft des Maklers, mehr zu leisten als marktüblich.

Wann Drohnenfotografie besonders sinnvoll ist

Nicht jede Immobilie profitiert gleichermaßen von Luftaufnahmen. Besonders lohnenswert ist Drohnenfotografie in folgenden Fällen:

1. Großzügige Grundstücke und Villen

Mit klassischen Fotos kann es für fotografische Laien schwer sein, bei weitläufigen Anwesen, Landhäusern oder Villen die Dimensionen darzustellen. Drohnenaufnahmen zeigen das gesamte Areal inklusive Garten, Pool oder Nebengebäude und Landwirtschaftsflächen in einem Bild.

2. Gewerbeimmobilien

Für Logistikzentren, Bürogebäude oder Produktionshallen ist die Lage oft entscheidend. Drohnenbilder können die Verkehrsanbindung (Straße, Wasser, Bahn) oder die Größe der Grundstücksfläche anschaulich darstellen.

3. Besondere Lagevorteile

Immobilien am Wasser, in Hanglage oder mit beeindruckender Aussicht profitieren stark von Drohnenfotografie. Die Luftaufnahme hebt den besonderen Charme hervor und macht den USP sofort sichtbar.

4. Neubauprojekte und Bauträger

Drohnenfotos sind auch in der Projektentwicklung wertvoll. Sie dokumentieren den Baufortschritt und schaffen Vertrauen bei Investoren oder Käufern.

Wann Drohnenfotografie weniger sinnvoll ist

Natürlich gibt es auch Situationen, in denen sich Drohnenaufnahmen kaum lohnen:

  • Wohnungen ohne Außenbereich, bei denen die Lage keine Besonderheit bietet.
  • Alle Lagen mit enger Bebauung, wo Luftbilder wenig Mehrwert liefern und rechtlich sicher nur schwer zu erstellen sind.
  • Immobilien mit renovierungsbedürftigen Außenbereichen, die aus der Vogelperspektive unvorteilhaft wirken.

Rechtliche Aspekte der Drohnenfotografie

Beim Einsatz von Drohnen müssen gesetzliche Vorgaben eingehalten werden. Dazu gehören Flugverbotszonen, maximale Flughöhen und Datenschutzrichtlinien. Spezialisierte Immobilienfotografen besitzen die erforderlichen Genehmigungen und Versicherungen, um Drohnenaufnahmen rechtssicher durchführen zu können.

Jegliche Grundstücke (und auch Personen) dürfen nur mit Einwilligung gefilmt oder fotografiert werden, sonst drohen Bußgelder und Schadensersatzansprüche. Bei Immobilien-Luftaufnahmen betrifft das insbesondere Grundstücke in der unmittelbaren und auch der weiteren Nachbarschaft.

Fazit: Drohnenfotografie als strategisches Werkzeug

Drohnenfotografie ist kein Muss für jede Immobilie. Sie kann helfen, Objekte übersichtlich zu präsentieren. Besonders bei großzügigen Grundstücken, Gewerbeimmobilien oder besonderen Lagen können Luftaufnahmen den entscheidenden Unterschied in der Vermarktung machen.

Makler und Eigentümer sollten daher bewusst entscheiden, ob sich der Einsatz überhaupt lohnt – und immer auf einen erfahrenen Immobilienfotografen setzen, der Technik, Perspektive und rechtliche Rahmenbedingungen kennt.

Wer unbedingt selbst eine Drohne aufsteigen lassen möchte, der sollte die fotografischen Basics für Immobilienfotos beherrschen und schonmal in der Lage sein, auch ohne Drohne starke Immobilienfotos gemacht zu haben.

Link

Workshop Grundlagen der Immobilienfotografie

 
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