Die professionelle Fotografie von Gewerbeimmobilien stellt andere Anforderungen als die Fotografie von Wohnimmobilien. Während bei Wohnobjekten oft eine emotionale Ansprache im Vordergrund steht, dominieren bei Gewerbeflächen Funktionalität, Raumstruktur und Nutzungsmöglichkeiten. Dieser Blogbeitrag zeigt Ihnen, worauf es beim Gewerbeimmobilien Fotografieren, also bei Bürogebäuden, Einzelhandelsflächen, Lagerhallen oder Gastronomiebetrieben ankommt – und wie Sie mit hochwertigen Bildern Interessenten und Investoren gleichermaßen überzeugen.
Zwei unterschiedliche Arten von Gewerbeimmobilien beim Fotografieren
Grundsätzlich ist zu unterscheiden zwischen verschiedenen Arten von gewerblichen Objekten, wenn es um die Fotografie geht.
- Für die Fotografie von eingerichteten Immobilien für den Publikumsverkehr wie beispielsweise Arztpraxen, Restaurants oder Besucherbereiche in Verwaltungen gelten in etwa die gleichen Regeln wie für Wohnimmobilien.
- Für die Fotografie von Gewerbeimmobilien, die auschließlich der Produktion und Verwaltung dienen, kommen noch einige weitere Parameter hinzu, um die es im Folgenden gehen soll.
Was zählt bei der Fotografie von Gewerbeimmobilien?
Diese Gewerbeimmobilien dienen in erster Linie der wirtschaftlichen Verwendung. Daher steht bei deren Präsentation der praktische Nutzen im Vordergrund: Wie groß ist die Fläche? Wie flexibel ist sie nutzbar? Wie ist die Beleuchtung, die Infrastruktur oder die Erreichbarkeit? Gute Immobilienfotos unterstützen genau diese Fragen mit präziser, informativer Bildsprache.
Zielgruppenorientierung:
- Investoren erwarten sachliche, objektive Darstellungen
- Unternehmer suchen nach Nutzungspotenzialen
- Makler benötigen verkaufsfördernde Aufnahmen für Exposés und Portale
Die wichtigsten Unterschiede zur Wohnimmobilienfotografie
Während bei Wohnräumen oft bewusst mit Emotionen und Stimmung gearbeitet wird, sollte bei Gewerbeflächen der Fokus auf Klarheit und Übersichtlichkeit liegen.
Was gehört auf die Bildliste einer Gewerbeimmobilie?
Ein vollständiges Bildpaket für ein Gewerbeobjekt sollte folgende Motive abdecken:
- Fassade und Eingangsbereich
- Orientierung, Lage, Corporate Architecture
- Innenräume
- Leere Räume zeigen Dimensionen
- Hohe Decken, tragende Säulen, offene Flächen
- Besondere Features
- Aufzüge, Rampen, Lagerflächen, Schaufenster
- Sanitäranlagen, Küchen oder Sozialräume
- Oft entscheidend für Belegschaft oder Mieter
- Logistische Aspekte
- Zufahrten, Stellplätze, Lieferzonen
- Bauliche Highlights
- Lichtkuppeln, Dachfenster, Sichtbeton
- Lageeinbindung
- Nähe zu Verkehrswegen, Infrastruktur, Nachbarschaft
Fototechnik und Planung
Professionelle Fotografen setzen – auch und gerade beim Gewerbeimmobilien fotografieren – auf hochwertige Ausrüstung und sorgfältige Planung.
Technische Anforderungen:
- Kamera mit großem Sensorformat (für hohe Detailtiefe)
- Hochstativ + Stativkopfadapter (zur Korrektur stürzender Linien in sehr hohen Innenräumen und bei Außenaufnahmen)
- Lichtstarke Weitwinkelobjektive (zur Darstellung großer Räume)
Wichtige Planungsschritte:
- Vorbesichtigung oder Grundrissstudium
- Lichtverhältnisse vor Ort analysieren
- Aufräumen und neutralisieren (lassen)
- Baustellenbereiche absperren oder auslassen
Typische Herausforderungen – und wie man sie meistert
- Große Flächen mit wenig Struktur
➤ Tipp: Setzen Sie gezielt vertikale Linien oder Objekte als Bezugspunkte ein, um Größe oder Tiefe vergleichbar zu machen. - Lichtbedingungen
➤ Tipp: Lassen Sie den Blitz zu Hause. Er wird große Räume sowieso nicht ausleuchten können. Arbeiten Sie mit HDR-Belichtungsreihen. - Unattraktive Zwischenzustände (z. B. Umbauten)
➤ Tipp: Dokumentieren Sie sachlich. Fotografieren Sie so, als wäre alles in Ordnung (keine Schnellschüsse aus der Hüfte). - Spiegelungen in Glasfassaden
➤ Tipp: Nutzen Sie Polarisationsfilter und durchdachte Blickwinkel, um ungünstige Reflexionen zu mindern oder zu verhindern.
Gewerbeimmobilien in Szene setzen: 5 Profi-Tipps
- Fotografieren Sie „leer“, aber nicht steril – Offene Flächen wirken inspirierend, wenn sie strukturiert sind.
- Zeigen Sie die Nutzungsmöglichkeiten – flexible Trennwände, mehrere Zugangsmöglichkeiten etc.
- Bauen Sie serielle Aufnahmen auf – z. B. vom Eingang durch Flur zur Haupthalle.
- Achten Sie auf bauliche Highlights – wichtig als Abwechslung zwischen den neutralen Aufnahmen einer solchen Bilderserie.
- Binden Sie Außenaufnahmen ein – mit Umgebung, Parkplatzsituation, Verkehrswegen.
Für wen lohnt sich die professionelle Fotografie von Gewerbeimmobilien?
Gewerbliche Anbieter profitieren besonders:
- Makler und Vermieter, die Gewerbeflächen professionell vermarkten
- Investoren, die ihre Projekte im Portfolio hochwertig präsentieren wollen
- Unternehmen, die neue Standorte oder Umbauten kommunizieren
Gerade bei hochpreisigen Flächen oder außergewöhnlichen Lagen entscheiden gute Bilder über den ersten Eindruck – und damit über Anfragen, Besichtigungstermine und Vertragsabschlüsse.
Fazit: Gewerbeimmobilien brauchen klare, starke Bilder
Gewerbeimmobilien fotografieren ist ein Spezialgebiet mit hohen Anforderungen. Sie verlangt technisches Know-how, ein geschultes Auge für Raumwirkung und das Verständnis für die Zielgruppe. Anders als bei Wohnobjekten geht es nicht darum, Emotionen zu wecken – sondern Potenziale sichtbar zu machen. Wer hier auf hochwertige Bilder setzt, verschafft sich einen klaren Wettbewerbsvorteil.
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