Als Immoblienprofi wissen Sie, wie schwierig es ist, Innenräume und gleichzeitig den Ausblick aus dem Fenster korrekt zu belichten. HDR ist in der Immobilienfotografie eine bewährte Technik, um Bilder zu erzeugen, die annähernd so aussehen, wie das menschliche Auge sie wahrnimmt: klar, detailreich und lebendig.
Was bedeutet HDR?
HDR steht für „High Dynamic Range“ und bedeutet soviel wie „Großer Dynamik-Umfang“. Und das wiederum heißt, dass das Foto eine große Strahlkraft hat und Details in den hellsten und dunkelsten Bildpassagen zeigt. Das bezeichnet eine Methode, bei der mehrere deckungsgleiche Aufnahmen mit unterschiedlicher Belichtung gemacht und anschließend zu einem Bild kombiniert werden. Diese Belichtungsreihe – meist drei bis fünf Aufnahmen – deckt einen großen Helligkeitsbereich ab: von tiefen Schatten bis hin zu grellem Tageslicht. So entsteht ein Bild mit ausgewogenerer Belichtung, in dem sowohl die Details des Innenraums als auch der Fensteransicht besser erkennbar sind.
Warum brauchen Immobilienfotos HDR?
Alle Kameras – auch die hochprofessionellen – haben eine Schwäche: Normalerweise kann eine Kamera entweder die dunklen Ecken eines Raums korrekt belichten – oder den klaren Ausblick durch das Fenster bei Tageslicht, aber nie beides gleichzeitig. Das von ihnen erfasste Helligkeitsspektrum ist viel geringer, als beim menschlichen Auge. Ohne HDR erscheinen Fenster oft „ausgebrannt“ (weiße Flächen) oder das Zimmer innen wirkt dunkel und leblos. In der Immobilienfotografie ist das ein massiver Nachteil – Interessenten wollen den Raum und seinen Ausblick sehen, so wie sie es auch mit ihren eigenen Augen wahrnehmen.
Mit der HDR-Technik kombinieren Sie die Belichtungsextreme. Das erzeugt authentische, professionelle Bilder, die deutlich überzeugender wirken.
Wie funktioniert HDR in der Praxis?
1. Belichtungsreihe fotografieren
Sie sorgen dafür, dass die Kamera exakt positioniert bleibt (Stativ!). Dann führen Sie eine Belichtungsreihe durch: beispielsweise –2 EV, 0 EV und +2 EV. In diesem Beispiel entstehen drei Bilder: eines um zwei Lichtwerte unterbelichtet, eines so wie die Kamera es gemessen hat und eines um zwei Lichtwerte überbelichtet. Mit den richtigen Kameraeinstellungen erfolgt diese Reihenaufnahme automatisch. Sie brauchen also kaum mehr Zeit als bei einem herkömmlichen Foto.
2. Bilder zusammenfügen
In Programmen wie Lightroom, Photomatix oder speziellen Apps werden diese Aufnahmen zusammengeführt. Die Software wählt die „besten“ Belichtungsbereiche aus jedem Bild und erzeugt in einem vierten Bild eine besser ausgeleuchtete Version mit Reserven für die anschließende Bearbeitung.
3. Tonemapping vornehmen
In der gleichen Software justieren Sie alle möglichen Tonwerte im Bild (beispielsweise Helligkeit, Kontrast, Lichter, Tiefen, Scharz- und Weißpunkt), so dass es der menschlichen Wahrnehmung näher kommt.
Vorteile von HDR für Immobilienfotos
- Gleichmäßige Belichtung im ganzen Bild
- Details in Schatten und Highlights, beispielsweise bei Tageslicht durch Fenster
- Immobilien verkaufen sich besser: HDR-optimierte Bilder wirken auf Betrachter natürlicher
Grenzen und Herausforderungen
HDR ist kein Allheilmittel. Übertriebene HDR-Resultate wirken unnatürlich. Außerdem können bei Bewegung in der Szene (beispielsweise wehende Gardinen) Bildüberlagerungen („Ghosting“) auftreten.
Als Profi setze ich deswegen immer eine dezente Bearbeitung der Tonwerte und der Bildfarben oben drauf. So entstehen echte HDR-Bilder, die natürlich bleiben und kein überzeichnetes Spektakel veranstalten.
HDR vs. Flash-Methode („Flambient“)
Eine Alternative ist die „Flambient“-Technik – eine Mischung aus Blitzlicht und Umgebungslicht. Für diese Technik müssen Sie einen starken Blitz entfesselt (also nicht an der Kamera montiert) verwenden und mehrere Aufnahmen anschließend nach einem bestimmten Protokoll in Photoshop kombinieren. Flambient erzeugt häufig noch stärker akzentuierte Aufnahmen. Dennoch bleibt HDR aus meiner Sicht weitaus praktikabler bei extremem Kontrastumfang zwischen Innen- und Außenlicht.
Fazit
HDR ist in der Immobilienfotografie unverzichtbar, wenn Sie perfekt belichtete, realistische Bilder liefern möchten – mit sichtbaren Raumdetails und klarems Fensterbild gleichzeitig. Richtig eingesetzt, erhöht HDR die Bildqualität, verbessert die Wahrnehmung und führt zu besseren Verkaufschancen.
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