Hook-Bilder – Bauchentscheidung für Ihre Immobilie in 3 Sekunden

Oliver M. Zielinski Oliver M. Zielinski - 6. September 2021 - in: Marketing | Tutorials

Hook-Bilder - Bauchentscheidung für Ihre Immobilie in 3 SekundenIn den ersten drei Sekunden entscheidet sich, ob einem Online-Interessenten eine Immobilie gefällt. Es ist eine Bauchentscheidung. Diese Entscheidung wird zu allererst über starke Immobilienfotos gesteuert. Besonders wichtig ist dabei das Startfoto – das Hook-Bild.

Angebote mit schlechten Fotos werden unterbewusst aussortiert, weil der Betrachter dem Expertenstatus des Anbieters nicht vertraut. Rationale Details spielen in dieser Phase des Kennenlernens eine untergeordnete Rolle.

Das menschliche Hirn ist so programmiert, dass es die am einfachsten zu konsumierenden Informationen als erstes erfasst und bewertet. Und das sind eben die visuellen Reize, in diesem Fall also die Fotos. Für Text und Zahlen muss die Denkzentrale weitere Ressourcen aktivieren, um diese zu entschlüsseln, analysieren und einzuordnen. Dieser  Prozess setzt erst NACH der visuellen Bewertung ein

Für Inserate mit Bildern von unterdurchschnittlicher Qualität ist es im Nachgang extrem schwer, dem Immoblieninteressenten doch noch das nötige Vertrauen abzuringen.

Grundlage ist gute Bildqualität und kluge Auswahl

Aus diesem Grund ist es wichtig, die richtigen Fotos zu zeigen. Folgende Schrittfolge hat sich dabei bewährt:

  1. qualitativ hochwertig fotografieren (das ist die Grundlage von Allem)
  2. die besten Motive gezielt und kritisch auswählen (am großen Bildschirm)
  3. Fotos in der Bildbearbeitung optimieren (dabei jedoch auf ethisch fragwürdige Retuschen verzichten)
  4. Aufnahmen für die Präsentation bewusst sortieren (dabei gehört dem Startbild besondere Aufmerksamkeit)

Mit einer so entstehenden Bilderstrecke lassen Sie das beworbene Objekt strahlen.

Besonderes Augenmerk für das Hook-Bild

Mit einem gelungenen Startbild erregen Sie Aufmerksamkeit, machen neugierig auf mehr.

In meiner letzten Analyse der Immobilienfotos auf Online-Portalen konnte ich immer wieder feststellen, dass schon bei der Auswahl des Startfotos entscheidende Fehler gemacht wurden, wie beispielsweise:

  • Anzeige des Logos (und zwar NUR des Logos!)
  • Darstellung nebensächlicher Motive (Nebenräume, Rasenflächen, vermeintliche Design-Perlen)
  • miese Aufnahmequalität (zu hell / dunkel, zu chaotisch, schief und krumm …)

Das Startfoto muss der Augenschmaus sein, der den Betrachter einlädt, sich näher mit dem Betrachtungsobjekt zu befassen. Hierbei reden wir von einem so genannten „Hook“ (englisch für „Haken“). So ein Hook hat drei Aufgaben:

  1. An diesem Haken hängt ein Köder, der dem Betrachter visuell schmecken muss. Er muss sofort seine Aufmerksamkeit erregen.
  2. Er soll den Interessenten an die Präsentation fesseln und ihn nach Möglichkeit so lange festhalten, bis alle Informationen zu diesem Angebot konsumiert wurden.
  3. Gleichzeitig soll sich der Hook längerfristig im Gedächtnis festsetzen und einen hohen Wiedererkennungswert zu erzielen. Der Betrachter muss den Wunsch haben, wieder zu diesem Inserat zurückzukehren. So lässt sich eine enge Bindung schaffen, die eine exzellente Grundlage für einen späteren Abschluss bildet.

Als Hook-Bilder eignen sich eindrucksvolle Aufnahmen, die den Betrachter willkommen heißen. Klassiker in diesem Bereich sind Fotos von Fassade oder Entrée. Auch Fotos, die eine Immobilie als etwas Besonderes hervorheben, können als Hook funktionieren, wie beispielsweise Details, die architektonisch einzigartig sind.

Hook ist bekannt aus der Musik

Den Begriff „Hook“ kennen manche vielleicht aus der Musik. Es gibt die so genannte Hookline, jene musikalische Passage, die für einen Wiedererkennungseffekt sorgt. Bei vielen Titeln ist die Hookline die erste Zeile des Refrains. Jeder kann mitsingen, doch bei den Strophen hört die Textsicherheit meist auf. Sehr erfolgreiche Titel haben ihre Hookline statt dessen am Anfang des Musikstücks platziert.

Rockmusik-Fans ist natürlich das Stück „Smoke On The Water“ der englischen Rockband „Deep Purple“ aus dem Jahr 1972 bekannt. Der Titel startet mit dem wohl bekanntesten Gitarrenriff der Welt (drrr-drrr-drrr – dr-dr-drdrrr). Der einfache aber geniale Siebenklang macht aus diesem Titel unweigerlich einen Ohrwurm. (Nutzloses Wissen zum Prahlen: „Drrr Drrr Drrr“ war übrigens der Arbeitstitel während der Entstehung dieses Stücks.)

Das Pendant zum Ohrwurm für das akustische Gedächtnis ist in der Fotografie der Augenschmaus für die visuelle Erinnerung – also ein Bild, an das man sich gern besinnt, mit dem man gute Gefühle verbindet, das man unbedingt wieder ansehen möchte und das den Wunsch erzeugt, mehr von diesem Motiv oder gar von diesem Anbieter zu sehen.

Nach dem Hook kommt die Info

Aber nach einem gelungenen Hook darf bei einer Bilderstrecke noch nicht Schluss sein. Dann geht es nämlich darum, die wichtigsten Räume und Eigenschaften einer Immobilie zu präsentieren. Ebenfalls mit Motiven von bester Qualität und gezielt ausgewählten Ansichten mit großem Detailreichtum.

Kleiner Tipp für eine kurzweilige Bilderstrecke: Bauen Sie so genannte Stopper ein.

Normalerweise folgen alle Innenraumaufnahmen dem gleichen Schema. Der Fotograf

  • steht in der Tür und fotografiert in einen Raum hinein,
  • geht in eine andere Ecke und macht noch ein Foto,
  • geht zum Fenster und fotografiert mit dem Licht im Rücken das gleiche Motiv nochmal.

Derart gleichförmige Bilderstapel langweilen den Betrachter. Es hat sich herausgestellt, dass etwa jedes fünfte Foto den Betrachter (beim monotonen Weiterklicken zum nächsten Bild) wachrütteln sollte. Dazu können anders aufgenommene Motive dienen. Statt einer Raumaufnahme in Über-Eck-Blickwinkel kann man Abwechslung schaffen, indem man mit der Kamera eine außergewöhnliche Perspektive einfängt oder indem man ein interessantes Detail der Immobilie als Nahaufnahme einstreut.

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