Welche Größe ist für Immobilienfotos im Internet ideal?

Oliver M. Zielinski Oliver M. Zielinski - 17. Dezember 2013 - in: Fragen und Antworten

Größere Bilder für ImmobilienfotosJe mehr Größe, um so besser, lautet die klare Antwort. Das Immobilienfoto ist DER Blickfang für ein Objekt. Nach dem Aufruf eines Exposés richtet der Betrachter seine Augen immer zuerst auf die Abbildungen. In diesem Moment werden die Weichen gestellt. Nur ein starkes Foto sorgt für die richtige Richtung.

Eine gute Immobilienaufnahme zeichnet sich aus durch

  • Kontrastreichtum,
  • Schärfe,
  • richtige Belichtung,
  • genaue Ausrichtung,
  • ausgewogene Bildkomposition und
  • Detailreichtum.

Wichtige Details sind aber nur auf großen Bildern. Gleichzeitig sollte ein Foto im Internet nie größer dargestellt werden, als der Bildschirm, auf dem es betrachtet wird. Kein Interessent will den Bildausschnitt verschieben müssen – es geht schließlich immer auch um den Gesamteindruck eines Motivs.

Pixelmatsch als Infokiller

Kleine Bilder wirken auf dem Bildschirm oft verkleistert und unscharf. Das kann an den unzureichenden Fähigkeiten des Fotografierenden oder der falschen Technik liegen. Hinzu kommt, dass die Bilder oft in sehr großen Formaten aufgenommen werden. Sie müssen auf die benötigte Endgröße geschrumpft werden. Dabei werden benachbarte Bildteile mit einander verschmolzen, was unweigerlich zu Pixelmatsch führt. Wenn Sie beispielsweise mit einer 12-Megapixel-Kamera fotografieren und das Bild auf eines der führenden Immobilienportale hochladen, werden dort nur 2 Prozent (!) der zur Verfügung stehenden Bildinformationen genutzt (560 Pixel Kantenlänge für das Bild).

Die im Hintergrund laufende Datenkompression für einen möglichst kleinen Speicherbedarf tut ihr Übriges. Hier werden benachbarte Bildteile, die sich ähneln, nach einem komplizierten Verfahren nochmals zusammengelegt. Individuelle Komprimierungseinstellungen sind nicht vorgesehen – man ist der Automatik ausgeliefert.

Nur die Bildschirmgröße ist das Limit

Nimmt ein Foto den größten Teil eines Bildschirms ein, dann lenken nicht so viele Informationen vom Bildinhalt ab. Viele Internet-Seiten sind vollgestopft mit Textinhalten, Grafiken, Werbebannern, Navigationsleisten, Eingabefeldern. Einige davon sind animiert. Werden sie von einem großen Foto zeitweise überdeckt, kann der Betrachter die Aufnahme viel besser auf sich wirken lassen.

Das Problem besteht darin, dass kein Verkäufer weiß, wie groß der Bildschirm des Betrachters tatsächlich ist. Gern geht man auf Nummer Sicher und wählt das Mäusekino-Format. Das basiert aber auf Internet-Erfahrungen aus dem letzten Jahrtausend. Bis etwa zum Jahr 2000 galt die Regel, dass die Mehrheit der Internetsurfer mit einer Bildschirmgröße von 800 x 600 Pixeln gut auskommt. Alle Internet-Seiten waren darauf optimiert. Das war übrigens auch gut für die Übertragungsgeschwindigkeit, denn das Netz basierte weitgehend auf dem heute vergleichsweise langsamen ISDN-Standard. Kleine Dateien schlüpften einfach schneller durch den Kupferdraht zum Betrachter.

Inzwischen gibt es neue Übertragungstechnologien, die auch größere Bilder aus dem Internet schnell auf den Bildschirm holen. Statistiken zeigen außerdem, dass heute die meistgenutzten Bildschirmgrößen bei 1280 x 1024 Pixel oder höher liegen. Deshalb spricht zunächst nichts dagegen, gute Fotos auf eine Breite von 1200 Pixel anzulegen. Ausgehend vom verbreiteten Amateur-Fotoformat 4:3 ergibt sich eine Bildhöhe von 900 Pixeln. Damit ist diese Darstellung fast fünfmal größer als auf dem Immobilienportal. Für das professionelle Fotoformat 3:2 beträgt die Bildhöhe 800 Pixel.  Beide passen wunderbar in die Höhenvorgabe von 1024 Pixel.

Die richtige Größe und Qualität macht Details erst sichtbar.

Für Originalgröße bitte Klicken

Für kleinere Bildschirme, beispielsweise auf Mobilgeräten gibt es inzwischen Möglichkeiten, die Bildgröße variabel zu programmieren.

Unsere Schreibtisch-Bildschirme haben in aller Regel Querformat. Das passt gut zu den genannten Fotoformaten und entspricht auch unseren Sehgewohnheiten jenseits des Schreibtisches. Hochformatige Bilder sollten deshalb für Internetfotos die absolute Ausnahme darstellen.

Vom Klickmonster zur Diashow

Natürlich beeinflusst auch die Art der Darstellung, welchen Eindruck die Fotos machen. Der Klassiker „vergrößertes Bild und kleine Vorschaubildchen daneben“ ist heute nicht mehr zeitgemäß, weil damit diverse Mausklicks nötig sind, um in den Genuss der Fotos zu gelangen. Für selbst betriebene Internetseiten gibt es einfach zu installierende Systeme, die Immobilienaufnahmen in ihrer ganzen Pracht darstellen und auf Wunsch einen gewissen Grad von Interaktivität ermöglichen. Sie sind darauf optimiert, große Bilder mit möglichst wenig Aufwand zu betrachten.

Lightboxen sind derzeit aus unserer Sicht das Maß der Dinge für die Darstellung im Netz. Beim Klick auf einen entsprechenden Link dunkelt sich der Bildschirm leicht ab, und auf der Oberfläche erscheint das erste Foto, auf Wunsch mit begleitenden Informationen. Anschließend kann man entweder direkt das nächste Foto anwählen oder warten, bis es von selbst auf dem Schirm erscheint.

Zusammenfassung: Ideale Immobilienfotos fürs Netz

  • individuelle Anpassung von Schärfe und Kontrast
  • Fotogröße: 1200 x 900 (800) Pixel
  • Programmierung für dynamische Anpassung an kleinere Bildschirme (mobil)
  • Querformat bevorzugen
  • hochwertige Präsentation als Lightbox mit optionaler Interaktion für den Betrachter

Jede Immobilienseite muss große Fotos und eine professionelle Präsentation nutzen, um erfolgreich zu sein und die medial verwöhnten Betrachter zu begeistern.

 
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