Unkonventionelle Zusatz-Ausrüstung für die Immobilienfotografie

Oliver M. Zielinski Oliver M. Zielinski - 2. September 2015 - in: Ausrüstung

Preiswert, klein, leicht: Zusatz-Ausrüstung für bessere ImmobilienfotosÜber die Basisausrüstung für bessere Immobilienfotos wurde an dieser Stelle ja schon ausführlich geschrieben. Neben Kamera, Objektiv, Stativ, Akku und Speicherkarte finden sich aber auch einige kleine Helfer in der Fototasche, die man so vielleicht nicht erwartet. Manche Teile dieser Zusatz-Ausrüstung kommen aus dem Fotobereich, andere finden jedoch eher im Haushalt, in der Freizeit oder in der Werkstatt Verwendung.

Einige dieser Helfer machen nach außen hin einen weniger professionellen Eindruck. Wichtig ist jedoch, dass sie funktionieren – denn nur das Bildergebnis zählt. Ich habe alle im professionellen Einsatz ausprobiert (auch einige hier nicht genannte rigoros verworfen) und war sehr zufrieden. 

Wichtige Kriterien für Zusatz-Ausrüstung:

Vier Kriterien stehen bei der Auswahl im Vordergrund (Schönheit ist nicht dabei ;-) ):

  • Das Gewicht der Zusatz-Ausrüstung muss gering sein.
  • Die Größe der Zubehör-Teile muss gering sein.
  • Der Preis für Fotozubehör dieser Art muss im Rahmen bleiben.
  • Die Teile sollten auch für alternative Anwendungen eingesetzt werden können.

Die folgende Aufzählung ist gewiss nicht das Ende der fotografischen Weisheit. Immer wieder kommen neue Ideen hinzu, alte Helferlein werden ersetzt, andere ausgemustert, weil die Kamerahersteller diese Ideen aufgreifen und in ihre Geräte einbauen oder Zubehörproduzenten Alternativen schaffen. Für manche der folgenden Helferlein gab es Schlüsselerlebnisse oder Zufälle, von denen hier auch kurz berichtet wird.

Diese Ausrüstung-Tipps helfen beim Fotografieren:

  1. FlashDisc ist Softbox, Reflektor und Graukarte in einem
  2. Wasserwaage für Aufnahmen von Architektur und Immobilien Pflicht
  3. Einkaufstüte aus Kunststoff dient als preiswerter Schutz vor Umwelteinflüssen
  4. Basecap schützt die Kamera vor Regentropfen
  5. Gummiring ist ideal für die lösbare Fixierung
  6. Moosgummi-Platte als Reflektor, Flag und Lichtformer
  7. A-Clamps – wie Leimzwingen versteckten Halt geben
  8. Gaffer-Tape – ein Klebeband, das sich restlos entfernen lässt
  9. Mini-Taschenlampe ist unentbehrlich bei Schattenarbeit
  10. Microfasertuch ist nicht nur beim Hausputz beliebt
  11. Multitool – Werkzeugkasten in einer Hand

FlashDisc ist Softbox, Reflektor und Graukarte in einem

Die FlashDisc ist ein kreisrunder Faltreflektor für herkömmliche Blitzgeräte, der das Licht für die Porträtfotografie weicher macht. Er wird einfach über eine Gummischlaufe am Blitzkopf befestigt und vergrößert die Leuchtfläche des Blitzes um das 30fache.

Fstoppers FlashDisc als Reflektor und Graukarte

Links: Fstopppers FlashDisc als Reflektor auf einem Blitzlicht, Rechts: Rückseite der FlashDisk als Graukarte (Mitte) sowie für Weiß- und Schwarzpunkt

Doch die FlashDisc kann noch mehr: Die Rückseite hat je einen schwarzen, einen weißen und einen neutralgrauen Bereich. Bei Innenaufnahmen gibt es oft sehr viele verschiedene Lichtquellen: das Tageslicht (Fenster), Leuchtstofflampen, Glühbirnen, LEDs. Sie alle haben eine unterschiedliche Farbtemperatur und können auf dem späteren Foto für einen Farbstich sorgen. Natürlich versuche ich, die Lichtfarben möglichst anzupassen. Dennoch ist es wichtig, dass der Fotograf hinterher weiß, wie neutrales Grau an der entscheidenden Stelle im Motiv ausgesehen hat. In der anschließenden Bildbearbeitung kann der Weißabgleich später auf das Grau der FlashDisc eingestellt werden.

Die weiße Vorderfläche der FlashDisc hingegen kann sehr gut als Reflektor eingesetzt werden, über den einfallendes Licht auch in Bereiche gelenkt werden kann, die eigentlich von direkter Beleuchtung ausgeschlossen sind. So lassen sich mit einfachen Mitteln Schattenpartien aufhellen und womöglich interessante Details in der Aufnahme enthüllen.

Auch wenn die FlashDisc nicht ganz preiswert ist, aufgrund ihrer mulitifunktionalen Einsatz-Möglichkeiten und des winzigen Packmaßes hat sie es in diese Liste geschafft.

Größe: Ø 10 cm x 2 cm (zusammengelegt im dazu gehörenden Etui) / Ø 30 cm x 1 bis 4 cm (entfaltet)
Gewicht: 113 g
Preis: ca. 60 EUR (September 2015)
Quelle: Amazon

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Wasserwaage ist für Aufnahmen von Architektur und Immobilien Pflicht

Bis auf wenige Ausnahmen ist die Architektur in vielen Teilen der Welt genau senkrecht und waagerecht konstruiert. Bauingenieure und Maurer verwenden während der Bauarbeiten Nivelliergerät und Wasserwaage. Das hat Vorteile für die späteren Nutzer: Fußböden sind gerade, Wände können als Stellflächen für Möbel und als Dekoflächen genutzt werden, und der teure Immobilienplatz wird optimal ausgenutzt. Wir haben uns heute so sehr an die senk- und waagerechten Gebäudekonstruktionen gewöhnt, dass wir das auch von Fotos und anderen Abbildungen erwarten.

Die Kamera muss also genau ausgerichtet werden, um einen geraden Horizont und nach Möglichkeit auch wenige Verzerrungen mit stürzenden Linien im Bild zu haben. Dazu dient die Kamerawasserwaage. Sie wird in die Blitzlichtaufnahme an der Kamera geschoben und ermöglicht so eine genaue Ausrichtung der Aufnahme.

Kamera mit Wasserwaage im Blitzschuh

Kamera mit Wasserwaage im Blitzschuh mit zwei Aufnahmen für die waagerechte und senkrechte Ausrichtung der Kamera.

Natürlich könnte man die Ausrichtung auch in der späteren Bildbearbeitung vornehmen. Aber gerade bei beengten Platzverhältnissen im Innenbereich muss der Aufnahmebereich in der Kamera optimal ausgenutzt werden. Bei der nachträglichen Justage am Computer würden immer wieder Randbereiche abgeschnitten werden, die über die Bildbegrenzung hinausragen. Gewiss sind diese Wasserwaagen nie ganz genau, aber mit ihnen lassen sich spätere Platzverluste erfolgreich minimieren.

Einige Stative bieten eingebaute Wasserwaagen. Oft sind diese jedoch nur für die waagerechte Ausrichtung gedacht. Bei Hochformataufnahmen setzt man erfolgreich die Kamerawasserwaage ein, denn die meisten Modelle funktionieren in mehreren Achsen, je nach Position der Kamera.

Die Wasserwaage ist ein kleines leichtes Gadget, das dem Geldbeutel nicht weh tut und bei der Nachbearbeitung der Aufnahmen enorm viel Zeit sparen kann.

Größe: 2 x 2 x 3 cm
Gewicht: 8 g
Preis: ca. 6 EUR (August 2015)
Quelle: Amazon

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Einkaufstüte aus Kunststoff dient als preiswerter Schutz vor Umwelteinflüssen

Es ist vielleicht politisch nicht korrekt, für Kunststoffbeutel zu werben, aber ich betrachte ihre Verwendung als Schutzhülle für teures Kameraequipment als gelungenen Recycling-Versuch.

Auch wenn professionellere Kameras und Objektive eine Feuchtigkeitsversiegelung bieten, gibt es Umweltbedingungen, bei denen ein Fotograf riskiert, dass empfindliche Kameraelektronik und Objektivoptik leiden und möglicherweise ihren Dienst versagen. Kostspielige Reparaturen gilt es zu verhindern.

Ein Fototermin richtet sich selten nach dem Wetter. So kann es vorkommen, dass Aufnahmen auch bei Nieselregen oder Schauerwetter gemacht werden müssen. Hier hilft die Kunststofftüte. Sie erhält mit dem Multitool in ihrem Boden ein Loch für die Objektivöffnung und wird über die Kamera-Objektiv-Kombination gezogen. Der Beutel sollte groß genug sein, dass man mit einer Hand hineingreifen und die Kamera bedienen kann. Fixiert wird die Tasche mit einem einfachen Gummiring an der Gegenlichtblende des Objektivs. Kamera und Objektiv bleiben trocken.

Auch für das Fotografieren in staubigen Umgebungen macht sich die Einkaufstüte nützlich. Wird die Ausrüstung auf einer Wüstensafari oder dem heimischen Feldweg transportiert und dabei Staub aufgewirbelt, verschwindet sie während des Transports in diesem Schutzbeutel. Das spart Zeit (bei der späteren Reinigung), Geld (für mögliche Reparaturen) und Nerven. Verschließen lässt sich die Tüte mit herkömmlichen Aroma-Verschluss-Clips oder einem einfachen Knoten.

Natürlich gibt es statt dessen auch professionelle Lösungen mit Hilfe passender Unterwassergehäuse. Diese sind aber deutlich teurer, oft auch sperriger, sind meist nur für eine begrenzte Kamera-Objektiv-Konstellation verwendbar und können gegebenenfalls nicht für den Transport anderer Einkäufe genutzt werden ;-) .

Kunststofftüten sind meist kostenlos und lassen sich extrem platzsparend in einer Fototasche unterbringen.

Größe: verschwindend klein
Gewicht: quasi nix
Preis: meist kostenlos
Quelle: überall

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Basecap schützt die Kamera vor Regentropfen

Die Idee mit dem Basecap habe ich eines Tages aus der Not heraus geboren. Wie viele andere Fotografen, die im Freien fotografieren, trug auch ich jene Kopfbedeckung mit Schirm, um die Augen vor grellem Gegenlicht zu schützen und im Falle von Niederschlag die Brillengläser trocken zu halten. Es dauerte eine ganze Weile, um einen geeigneten Standort für die Kamera zu finden, damit ich ein Gebäude perfekt in Szene setzen konnte. Letztlich ging die Idealposition an eine von Dickicht bewachsene, leicht felsige Erhebung in der Nachbarschaft des Hauses. Die Kamera stand irgendwann endlich auf einem Stativ und war perfekt für das Immobilienfoto eingerichtet, da zog ein leichter Niesel übers Land. Meine Fototasche mit Regenschutztüte stand sicher und trocken auf der Veranda. Ein Abbruch des Fotoshoots stand nicht zur Debatte – dafür waren die Positionssuche und der Kameraaufbau zu aufwändig.

Um Kamera und Objektiv vor dem Leichtregen zu schützen, nahm ich die Kappe vom Kopf und setzte sie kurzerhand der Kamera auf. Der Schirm deckte perfekt das Objektiv ab. Die Kamera verschwand unter der Mütze. Der Hausherr beobachtete mein Treiben aus sicherer Entfernung und musste heftig schmunzeln. Das war mir egal – der Zweck heiligte die Mittel. Ich selbst fand Schutz unter der Kapuze meiner Wetterjacke.

Kamera mit Basecap als Regenschutz

Sieht vielleicht albern aus, hilft aber schnell und unbürokratisch – Kamera mit Basecap als Regenschutz

Seitdem habe ich diese einfache Art des leichten Wetterschutzes hin und wieder erfolgreich eingesetzt. Wichtig ist nur, dass der Schirm der Kappe gebogen sein sollte. (Und für das Fotografenhaupt sollte es einen alternativen Regenschutz geben.)

Größe: 15 x 15 x 3 cm (zusammengelegt) / 20 x 15 x 10 cm (nutzungsbereit)
Gewicht: 80 g
Preis: 20 EUR (September 2015)
Quelle: Amazon

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Gummiring ist ideal für die lösbare Fixierung

Gummiringe für die lösbare Fixierung

Verschiedene Gummiringe als praktische Festhalter – oben: Bungee-Cord, von links: vorgefertigter Gummiring aus dem Nähkasten meiner Großmutter (weiß nicht, wozu der normalerweise dient), Gummistreifen aus einem ausgemusterten Fahrradschlauch, herkömmlicher Paketgummi.

Da gibt es zum einen die herkömmlichen Gummiringe. Diese Paketgummis wiegen quasi nichts, sind platzsparend zu transportieren und nahezu beliebig ersetzbar, falls der Gummi reißt. Mit solch einem Gummiring lässt sich beispielsweise der Kunststoffbeutel als Kameraschutz vor Niederschlag einfach an der Gegenlichtblende des Objektivs befestigen. Einige dieser Gummiringe gehören in jede Fototasche.

Eine Spezialanwendung sind breitere Gummibänder, mit denen sich zuverlässig auch größere Gegenstände befestigen lassen. Um meine Kamerablitzlichter mit Reflektoren oder Lichtblockern wie beispielsweise den Moosgummiplatten zu versehen, habe ich einen alten Fahrradschlauch in 1 cm breite Streifen geschnitten und diese über den Blitzkopf gestülpt. Da as entstandene Gummiband genau so schwarz wie der Blitzkopf ist und wenig aufträgt, bleibt es für Außenstehende nahezu unbemerkt. So verbleibt es permanent am Blitz und nimmt bei Bedarf das erforderliche Zubehör auf.

Gummistreifen aus einem ausrangierten Fahrradschlauch am Blitzlicht

Der Gummistreifen aus dem alten Fahrradschlauch hält den Lichtformer zuverlässig am Blitz fest und fällt beim Einsatz ohne Aufsatz kaum auf. Auch als Filterhalter geeignet.

Die hohe Schule der Gummibandbefestigung stellen natürlich so genannte Bungee-Cords oder Ball Bungees dar. Das sind Expander-Schlaufen aus etwa 5 mm starkem Gummiseil, deren Enden durch eine Kunststoffkugel zusammengehalten werden. Man kann diese Schlaufe sowohl als Ring einsetzen, jedoch auch um Bauteile schlingen und befestigen, indem man die Kugel hinter die Schlaufe klemmt. Um größere Umfänge zu überbrücken, lassen sich auch mehrere dieser Ball Bungees an einander ketten. Man findet sie vielfach im Boots- und im Campinghandel, überall dort, wo Planen oder Zelte einfach und elastisch verschlossen werden sollen.

Größe: verschiedene
Gewicht: kaum spürbar
Preis: ca. 10 EUR für 12 Ball Bungees (September 2015)
Quelle: Amazon

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Moosgummi-Platte als Reflektor, Flag und Lichtformer

Zum Fotografieren braucht man Licht (Wer hätte das gedacht?). Hin und wieder kommt es vor, das die Lichtquelle nicht in die gewünschte Richtung strahlt. Oder aber, dass man das Licht weicher machen oder stärker konzentrieren möchte. Die Industrie hält dafür eine kaum überschaubare Fülle von Reflektoren und Lichtformern bereit. Die meisten funktionieren wirklich gut, kosten aber auch vergleichsweise viel Geld. Und sie sind oft groß und deshalb unhandlich beim Transport. (Auch hierfür gibt’s im Fotohandel passende passende Lösungen, ich aber möchte mich auf mehrfach verwendbare Helfer konzentrieren.)

Moosgummi-Platte am Kopf eines Blitzlichtes

Mit einer Moosgummiplatte, die am Blitzkopf befestigt ist, hat man ein flexibles Werkzeug als Reflektor, als Blocker (wie in diesem Bild) oder als Licht-Tubus. Für den Einsatz in lichtkritischen Situationen gibt es die Platten auch in schwarzer Farbe.

Mit einer Moosgummiplatte aus dem Bastelbedarf kann man gleich mehrere Funktionen erschlagen. Sie:

  1. ist ideal als weiche Abstellunterlage (das ist aber nicht unser primärer Einsatzzweck)
  2. kann als flexibler Reflektor genau so ins Licht gestellt und gebogen werden, dass sich dunkle Ecken gezielt ausleuchten lassen. Die Befestigung kann beispielsweise mit Leimzwingen erfolgen
  3. wird in passende Stücke geschnitten werden und dient dann als Reflektor an einem Aufsteckblitz
  4. kann gerollt werden und wirkt dann am Aufsteckblitz als Tubus oder Snoot, mit dem das Licht genau gerichtet werden kann
  5. kann als Lichtblocker oder Flag verwendet werden, da sie in der richtigen Stärke relativ lichtundurchlässig ist

Für den Einsatz am Blitzlicht bietet sich die Befestigung mit den Gummistreifen eines alten Fahrradschlauches an. Man kann sie aber auch mit Hilfe von Leimzwingen an Gegenständen der Fotoumgebung befestigen.

Durch die flexible Struktur der Platten und ihr verschwindend geringes Gewicht lassen sie sich in fast jeder Fototasche bequem verstauen.

Tipp: Für ausreichende Steifigkeit sollten die Platten eine Stärke von 3 mm haben, dünnere Platten haben in der Fläche weniger Stabilität und knicken leichter ein.

Größe: 30 x 40 x 0,3 cm
Gewicht: kaum spürbar
Preis: ca. 1,80 EUR (September 2015)
Quelle: Amazon

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A-Clamps – wie Leimzwingen versteckten Halt geben

Vor einiger Zeit besuchte ich ein Fotoseminar beim amerikanischen Foto-Lehrer Scott Kelby. Scott gehört in der weltweiten Fotoszene zu den erfolgreichsten Buchautoren und betreibt von Florida aus ein internationales Foto-Bildungsimperium. Außerdem ist er natürlich ein exzellenter Fotograf. In einer Seminarpause kam ich kurz mit seinem nicht minder bekannten Assistenten Brad „The Beard“ Moore ins Gespräch, und wir fachsimpelten etwas über Befestigungstechniken. Er bereitete gerade das nächste Set vor, montierte einen Hintergrundkarton an einem Stativsystem und nutzte dazu so genannte A-Clamps. Im deutschen Baumarkt bekommt man so etwas als Leimzwinge, die ihrerseits ursprünglich ein Tischlerwerkzeug ist. Unter Federkraft werden die beiden Backen der Klammer zusammengepresst. Der Name A-Clamp rührt von der Form der Werkzeugs her.

A-Clamps, auch Leimzwingen genannt

A-Clamps haben ihren Namen von ihrer Form erhalten. In verschiedenen Größen und Ausführungen gibt es sie in jedem Baumarkt.

Wir kennen das auch von Fernsehansagern. Damit sie formvollendet erscheinen, werden lose Kleidungsstücke oder auch Haarsträhnen auf der Rückseite zusammengeklammert. Wichtig ist nur, dass die Personen sich nicht drehen, denn dann würde die Korrektur unangenehm auffallen. Gleiches Verfahren wird auch gern bei der Fotografie eingesetzt. In der Immobilienfotografie können mit A-Clamps beispielsweise störrische Kabel gebändigt, Stoffe in Form gehalten oder Türen und Fenster offen gehalten werden. Wichtig ist nur, dass die Klammern am Ende nicht im Bild erscheinen. Aber Vorsicht! Gewöhnlich verfügen Leimzwingen über eine sehr starke Federkraft. Für sensible Materialien würde ich dann immer auf die klassische Wäscheklammer ausweichen. Diese werden übrigens im Hollywood-Jargon „C-47“ genannt – C für Clamp (englisch: Klammer) und 47, weil die Holzwäscheklammern in Packungen zu 47 Stück verfügbar waren. Mit ihnen wurden beispielsweise Filterfolien an den Abschirmklappen von Studioscheinwerfern befestigt.

Wir haben A-Clamps in drei verschiedenen Größen im Fotogepäck. Die kleinste Version finden Platz in unserer Fototasche, während die großen Leimzwingen im Gerätekoffer verstaut werden.

Größe: 4 x 4 x 1 cm bis 12 x 12 x 2,5 cm
Gewicht: 8 g bis 80 g
Preis: ca. 6 EUR (8er Pack, November 2015)
Quelle: in jedem Baumarkt oder bei Amazon

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Gaffer-Tape – ein Klebeband, das sich restlos entfernen lässt

Wer schon einmal Bühnenarbeiter, im Englischen auch Gaffer genannt, bei der Arbeit beobachtet hat, wird sich vielleicht gewundert haben, weshalb sie einen Klebebandabroller an ihrem Werkzeughalfter tragen. Darin befindet sich Gaffer-Tape (auch lautmalerisch Gaffa-Tape genannt). Es hat gegenüber herkömmlichem Klebeband – auch Panzerband – einige besondere Eigenschaften:

  • es ist reflexionsarm
  • klebt zuverlässig auf verschiedenen Untergründen
  • kann rückstandslos wieder entfernt werden
  • aufgrund der Gewebestruktur kann es einfach von Hand abgerissen werden
Gaffertape als große Rolle und portioniert für den Einsatz

Gaffer-Band reflektiert nicht und lässt sich ohne Rückstände entfernen – deshalb ist es auch für den Einsatz in der Fotografie geeignet. Im Bild: große 50-Meter-Rolle und 1 Meter transportfreundlich um einen Kugelschreiber gewickelt.

Auf der Bühne werden damit Kabel befestigt, Stoffe in Form gehalten und Markierungen für Interpreten gesetzt. Und genau so kann es auch an der Fotolocation eingesetzt werden. Ich schleppe natürlich nicht die ganze 50-Meter-Rolle zu jedem Shoot. Etwa 1 Meter werden abgerollt und um den Schaft eines Kugelschreibers (den man ja sowieso braucht) wieder aufgerollt. So verschwindet das Band unauffällig in der Fototasche.

Größe: 16 x 16 x 5 cm (ganze Rolle), 2 x 2 x 5 cm (1 m neu aufgerollt)
Gewicht: 900 g (ganze Rolle), 25 g (1 m neu aufgerollt)
Preis: ca. 15 EUR (November 2015)
Quelle: Amazon

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Mini-Taschenlampe ist unentbehrlich bei Schattenarbeit

Immobilienfotografie findet oft auf unbekanntem Terrain statt. Deshalb ist es wichtig, sich gut zurechtzufinden. Meine winzige Taschenlampe hilft an dieser Stelle gut weiter. Sie ist so klein, dass Sie im Reserve-Akkufach meiner Fototasche Platz findet. Dennoch spendet sie soviel Licht, dass sie hilft, im Dunkeln nach heruntergefallenen Ausrüstungsteilen (Schrauben, Abdeckungen) zu suchen. Fotoausrüstung ist oft schwarz und deshalb in lichtfreier Umgebung schwer zu finden.

Mini-Taschenlampe

Eine kleine Taschenlampe bringt Licht ins Dunkel. Dieses Modell ist gerade mal so lang wie ein Streichholz und hat trotzdem eine starke Leuchtkraft.

Der Schein der Taschenlampe ist in etwa vergleichbar mit dem Licht, das ein iPhone-Blitz spendet. Allerdings kann man die Lampe auch zwischen den Zähnen halten, um beide Hände frei zu haben (beim iPhone gelingt das nur Großmäulern). Selbst zur Aufhellung von Schattenpartien während der Aufnahme und als Fokussierhilfe bei kontrastarmen Hintergründen kam dieses Gerät schon zum Einsatz. Hier ist allerdings Nachhilfe in der Bildbearbeitung angesagt, da die LED sehr kaltes Licht ausstrahlt.

Größe: 1,5 x 1,5 x 4,5 cm
Gewicht: 18 g
Preis: ca. 10 EUR (November 2015)
Quelle: Amazon

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Microfasertuch ist nicht nur beim Hausputz beliebt

An einem kalten Wintertag war ich zu Besuch in den Hallen des Botanischen Gartens in München, um frei fliegende Schmetterlinge zu fotografieren. Ein kleines Microfasertuch hatte ich eingesteckt um meine Brille vom Niederschlag bei Schmuddelwetter zu befreien – nicht so ein billiges vom Optiker, sondern ein richtiges Haushaltstuch. Die hohe Luftfeuchtigkeit in den Pflanzenhallen und die schmetterlingsfixierten Menschenmassen ließen Brille und auch das Foto-Equipment umgehend beschlagen. Nachdem die Sehhilfe gereinigt war, kam mir die Idee, damit auch die Kamera zu entfeuchten. Die Saugfähigkeit des zuvor mehrmals gewaschenen Tuches erwies sich als enorm, so dass Gehäuse und Glas im Nu trocken waren und bei Bedarf schnell und unbürokratisch wieder auf Vordermann gebracht werden konnten. Seither fehlt so ein Tuch in keiner meiner Fototaschen.

Microfasertuch für trockene und saubere Fotoausrüstung

Im Haushalt beliebt und für Fotografen ideal – ein Microfasertuch saugt Feuchtigkeit zuverlässig und streifenfrei auf und reinigt bei Bedarf gründlich.

Erst kürzlich bei einem Immobilien-Fotoshoot im vernieselten Berlin ließ sich damit die herausragende Frontlinse des 14-24er Objektivs schnell trockenwischen (den Rest der Ausrüstung hatte ich mit der Kunststofftüte trocken verpackt).

Größe: 30 x 30 x 0,5 cm
Gewicht: 26 g
Preis: ca. 1 EUR (November 2015)
Quelle: Amazon

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Multitool – Werkzeugkasten in einer Hand

Die Fotohelfer sollten leicht und klein sein, denn sie kommen nur dann zum Einsatz, wenn es wirklich nötig ist. So ein Multifunktionswerkzeug bietet genau das: Eine Zange mit der man kleine Gegenstände fassen, Draht schneiden oder etwas fester zupacken kann, ein Messer, eine Säge, verschiedene Schraubenzieher, eine Feile und ein Flaschenöffner (!).

Multitool zum Greifen, Schneiden, Lösen und Befestigen

Dieses Multitool dient als kleiner Werkzeugkasten und hilft dem Fotografen unkompliziert aus so mancher Patsche.

Gewiss ist so ein Multitool nur ein Notbehelf. Insbesondere, wenn er nicht vom Marktführer kommt, ist mit der ausgeübten Kraft irgendwann mal Schluss. Aber wir reden bei Fototechnik ja meist von Feinmechanik und da kommt es auf Fingerspitzengefühl an. Insofern gehört ein einfaches Multifunktionswerkzeug auch in die Fototasche. Es hilft dem Fotografen aus so mancher Not.

Größe: 10 x 5 x 2 cm
Gewicht: 270 g
Preis: ca. 15 EUR (November 2015)
Quelle: Amazon

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Sie haben jetzt 11 kleine Helfer kennengelernt, die zusammen ca. 600 g wiegen und rund 150 EUR kosten. Dabei gibt es Vieles nur in größeren Packungen, so dass Sie entweder Reserven haben oder die Reste in Haushalt, Hobby oder Beruf weiterverwenden können. Für die Fotografie sind diese Helfer jedenfalls nicht zu unterschätzen. Mit ihnen können kleine Missgeschicke überwunden und manchmal großartige Aufnahmen gerettet werden.

 
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