Welche Bildbearbeitung ist bei Immobilienfotos erlaubt?

Oliver M. Zielinski Oliver M. Zielinski - 16. Juni 2025 - in: Top 100

Welche Bildbearbeitung ist bei Immobilienfotos erlaubt?

Als professioneller Immobilienfotograf werde ich regelmäßig gefragt, wie weit die Bildbearbeitung bei Immobilienfotos gehen darf. Diese Frage ist absolut berechtigt – denn bei der Präsentation einer Immobilie geht es nicht nur um Ästhetik, sondern auch um Ehrlichkeit und Transparenz. In diesem Beitrag zeige ich Ihnen, welche Retuschen erlaubt sind, wo die Grenzen liegen und wie ich Immobilienfotos professionell, aber fair optimiere.

Bildbearbeitung: Notwendig, aber mit Fingerspitzengefühl

Jedes Immobilienfoto, das ich ausliefere, durchläuft eine gezielte Nachbearbeitung am Computer. Ziel ist es, die Stärken der Immobilie sichtbar zu machen, den Raum hell, einladend und strukturiert wirken zu lassen. Aber: Die Bearbeitung darf niemals in eine Irreführung ausarten.

Typische und erlaubte Korrekturen umfassen:

  • Helligkeit und Kontrast anpassen
  • Weißabgleich korrigieren
  • Stürzende Linien begradigen
  • Farbanpassung für natürlichen Eindruck
  • Entfernen kleiner Störungen wie Flecken am Mobiliar, Kabel oder Sensorflecken

Was ist nicht erlaubt?

Die Grenze ist erreicht, wenn die Bildbearbeitung zu einer falschen Darstellung der Immobilie führt. Das wäre etwa der Fall bei:

  • Hinzufügen von Elementen, die nicht vorhanden sind (z. B. Möbel, Ausblick, Sonnenuntergang)
  • Verkleinern von störenden Objekten (z. B. Strommasten, Nachbarhäuser)
  • Manipulation der Raumgröße
  • Verbergen von Mängeln (z. B. Schimmel, Risse, Schäden)

Solche Eingriffe können als Täuschung ausgelegt werden und sogar rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen – inwiefern Verbraucherschutz und Gewährleistungspflichten verletzt werden, entscheiden möglicherweise Gerichte.

Virtuelles Home Staging – ein Sonderfall

Virtuelles Home Staging ist eine erlaubte Form der Bildbearbeitung – aber nur, wenn es klar als solches gekennzeichnet ist. Ich setze diese Technik sparsam und transparent ein, etwa wenn ein leerstehender Raum digital möbliert wird, um dem Interessenten ein Gefühl für Proportionen zu geben.

Hier gilt: Ehrlichkeit vor Schönheit. Interessenten sollten jederzeit erkennen können, dass es sich um eine Inszenierung handelt – zum Beispiel durch eine Texteinblendung wie „Visualisierung“ oder „Beispielmöblierung“.

Warum Bearbeitung dennoch essenziell ist

Selbst die beste Kamera sieht nicht wie das menschliche Auge. Ich bearbeite jedes Bild mit dem Ziel, die Atmosphäre so wiederzugeben, wie ein Interessent sie bei einer Besichtigung empfinden würde – nicht mehr und nicht weniger. Dazu gehören realistische Farben und eine ausgewogene Belichtung. Beispiel: Auch professionelle Kameras können im Vergleich zum menschlichen Sehvermögen nur etwa die Hälfte des Helligkeitsspektrums in einem Bild erfassen. Eine nachträgliche Anpassung kann den ursprünglichen Eindruck annähernd herstellen.

Mein Fazit: Ehrliche Optimierung statt Täuschung

Professionelle Bildbearbeitung gehört heute zur Immobilienvermarktung dazu – aber immer mit Maß und Ethik. Als erfahrener Fotograf sorge ich dafür, dass Ihre Bilder auffallen, Emotionen wecken und dennoch absolut realistisch bleiben. Damit schaffen wir gemeinsam Vertrauen – und das ist der Schlüssel zu erfolgreichen Verkaufsabschlüssen.

Handeln Sie jetzt – für optimale Immobilienpräsentation

Wünschen Sie sich Immobilienfotos, die professionell bearbeitet, aber authentisch und ehrlich sind? Dann unterstütze ich Sie gern mit meinem Know-how.

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