Schmale Flure, enge Korridore oder langgestreckte Wohnräume stellen besondere Anforderungen an die Immobilienfotografie. Ohne die richtige Herangehensweise wirken solche Bereiche leicht beengt oder unübersichtlich. Mit gezielten Techniken schaffen Sie jedoch luftige, einladende Aufnahmen, die das Raumgefühl optimieren und potenzielle Käufer begeistern. Erfahren Sie, wie Sie schmale und lange Räume fotografieren.
1. Weitwinkel-Objektiv mit Maß und Ziel einsetzen
Ein moderates Weitwinkel (zwischen 16 mm und 24 mm Vollformat-äquivalent) vergrößert optisch den Raum. Achten Sie jedoch darauf, nicht zu extrem zu gehen, um störende perspektivische Verzerrungen zu vermeiden. Testen Sie verschiedene Brennweiten und finden Sie den Sweet Spot, der Tiefe erzeugt, ohne den Raum unnatürlich wirken zu lassen.
2. Kamera-Höhe und -Ausrichtung optimieren
Positionieren Sie die Kamera nicht zu hoch. So vermeiden Sie verzerrte Proportionen bei Boden und Decke. Richten Sie die Kamera exakt waagerecht (in allen Achsen) aus, um stürzende Linien zu verhindern. Ein kleiner Winkel zur Längsachse des Raums (ca. 10°) kann zusätzliche Tiefe erzeugen. Wenn Sie statt dessen mit der schönen Zentralperspektive arbeiten, müssen Sie besonders genau arbeiten.
3. Führende Linien und Komposition
Nutzen Sie Linien im Raum (z. B. Fußbodenfugen, Wandabschlüsse oder Möbelkanten) als führende Linien, die das Auge in die Tiefe lenken.
4. Licht gezielt einsetzen
In langen oder schmalen Räumen fällt Licht oftmals ungleichmäßig. Öffnen Sie Vorhänge vollständig und schalten Sie zusätzliches Kunstlicht ein, um dunkle Zonen auszugleichen. Bei Bedarf arbeiten Sie mit portablem Dauerlicht oder einem Blitz mit Diffusor, um harte Schatten zu vermeiden und eine gleichmäßige Ausleuchtung zu gewährleisten. Machen Sie gegebenenfalls mehrere Aufnahmen mit unterschiedlichen Lichtpositionen und montieren Sie diese anschließend zu einem Bild.
5. Mehrere Blickrichtungen fotografieren
Ein einzelner Blick entlang der Raummitte reicht nicht aus. Fotografieren Sie Detailaufnahmen von architektonischen Highlights oder Materialübergängen.
6. HDR-Technik für ausgewogene Belichtung
Lange Räume enthalten häufig Bereiche mit unterschiedlicher Helligkeit – beispielsweise helle Fensterzonen und dunkle Flurenden. Mit einer Belichtungsreihe (HDR) kombinieren Sie mehrere Aufnahmen zu einem Bild, das sowohl Schatten als auch Spitzlichter detailreich darstellt. So vermeiden Sie ausgebrannte Fenster oder völlig dunkle Ecken.
7. Nachbearbeitung: Perspektive und Verzerrung korrigieren
In der Nachbearbeitung (z. B. in Adobe Lightroom oder Capture One) nutzen Sie das Transformations-Werkzeug, um verbleibende stürzende Linien zu begradigen. Schneiden Sie das Bild so zu, dass die Proportionen natürlich bleiben und der Schwerpunkt auf der Raumtiefe liegt.
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