Niemals eintönig! Wer genau hinschaut, erkennt: Die Welt der Immobilienfotografie ist farbenfroh und vielfältig. Und so sind auch die fotografierenden Immobilien-Profis. Jeder ist ein spezieller Typ Immobilienfotograf.
Von den Perfektionisten bis zu den Chaoten gibt es unter Maklern, Verwaltern und Verkäufern eine ganze Bandbreite fotografischer Charaktere, die sich hinter ihren Linsen verbergen.
Tauchen wir ein in diese lustige, manchmal verschrobene oder auch skurrile Welt und lernen wir den einen oder anderen Typ Immobilienfotograf etwas näher kennen.
Der Perfektionist
Dieser Immobilien-Profi optimiert jeden Bildwinkel, um das perfekte Foto zu erzielen
Dieser Typ hat ein Auge für winzigste Details und wird nicht eher ruhen, bis jedes Kissen perfekt auf dem Sofa liegt, die Gardinenfalten gleichmäßig fallen und jedes Licht optimal gesetzt ist. Er kann Stunden damit verbringen, einen Raum für ein einziges Foto zu arrangieren, und am Ende sind die Aufnahmen einfach atemberaubend.
➜ Dieser Typ Immobilienfotograf muss sich zwingen, den Perfektionismus zu bremsen, sobald die Effizienz beim Fotografieren darunter leidet.
Der Schnellfeuer-Shooter
Dieser Immobilien-Profi macht in Rekordzeit Fotos, die beeindrucken sollen
Dieser Typus ist das absolute Gegenteil vom zuvor beschriebenen Akribiker. Er geht nach dem Motto „Schnell und schmutzig“ vor und knipst sich rasant durch jedes Objekt. Seine Fotos vermitteln zwar einen Eindruck von der Immobilie, sind aber nicht annähernd aussagekräftig und beeindrucken deshalb die Betrachter kaum. Ihm geht es wohl nur darum, eine lästige Pflicht abzuarbeiten.
➜ Dieser Typ Immobilienfotograf benötigt ein Auge für das Motiv und für die bessere Bewältigung der meist krassen Licht- und Platzbedingungen. Er muss begreifen, dass starke Fotos ein wichtiger Baustein im Eigenmarketing sind.
Der Technik-Nerd
Dieser Immobilien-Profi nutzt die neueste Technologie, um beeindruckende Bilder zu kreieren
Dieser Fotograf ist besessen von seiner Ausrüstung. Als Sonderling wird er seinen Kunden wahrscheinlich einen halbstündigen Vortrag über die Vorteile von Vollformat-Sensoren halten, bevor er überhaupt anfängt, zu fotografieren. Unter Zeitdruck stellt ihn die Bedienung der komplexen Technik hin und wieder vor Probleme. Am Ende greift er dann doch zum Smartphone und schießt seine Bilder aus der Hüfte.
➜ Dieser Typ Immobilienfotograf muss lernen, wie er mit seinem großartigen Equipment und mit den richtigen Einstellungen starke Immobilienfotos macht und dabei effizient arbeitet.
Der Künstler
Dieser Immobilien-Profi möchte aus jedem Bild ein Kunstwerk machen
Für diesen Fotografen ist die Immobilienfotografie eine Kunstform. Er sieht über die praktischen Aspekte hinaus und möchte jedes Bild in ein Meisterwerk verwandeln. Seine Fotos könnten in einem Kunstmagazin genauso gut aussehen wie in einem Immobilieninserat. Aufwand und Nutzen stehen in keinem gesunden Verhältnis.
➜ Dieser Typ Immobilienfotograf muss in Erfahrung bringen, wie er seine kreative Leidenschaft und den Beruf als Immobilienprofi produktiv zusammenbringt.
Der Improvisateur
Dieser Immobilien-Profi überwindet mit Kreativität und Einfallsreichtum jedes Hindernis
Dieser Fotograf ist der Meister des improvisierten Setups. Er hat keine Angst davor, kreative Lösungen zu finden, wenn die Dinge nicht nach Plan laufen – sei es mit improvisierten Lichtquellen, unkonventionellen Kamerawinkeln oder Handwerkszeug. Er bewältigt die krassen Aufnahmebedingungen für Immobilienfotos mit ungewöhnlichen Ideen.
➜ Dieser Typ Immobilienfotograf hat den richtigen Draht zum Genre Immobilienfotografie, benötigt aber dringend Impulse, wie sich Probleme noch einfacher lösen lassen.
Und welcher Typ Immobilienfotograf ist nun der beste?
Vermutlich läuft es auf eine Mischung aus dem Perfektionisten und dem Improvisateur hinaus. Perfekte Fotos sollten das große Ziel jedes Fototermins sein, denn die Bedeutung von Immobilienfotos im Vertrieb ist enorm. Außerdem läuft bei einem Fotoshoot nur selten alles glatt. Daher kann es nicht schaden, wenn Sie kleine Mankos im Bild mit guten Ideen, etwas Geschick und ein bisschen Kleinwerkzeug auskontern können.
Allerdings kann auch jeweils eine Prise der anderen drei Typen nicht schaden.
- Schnelles Arbeiten wird nach einiger Übung selbstverständlich – die Effizienz kommt mit der Zeit.
- Etwas technisches Knowhow rund um Ihre Kamera ist vorteilhaft, wenn Sie die ganze Macht der Fototechnik ausreizen müssen, um ungewöhnliche Aufnahmebedingungen zu meistern.
- Der Blick für ein eindrucksvolles Motiv entwickelt sich ebenfalls mit der Zeit – entweder durch den Vergleich alter und neuer Eigenfotos oder durch Beobachten der gut fotografierenden Konkurrenz, vor allem aber, wenn Sie Ihr Objekt mit wachen Augen selbst wahrnehmen.
Fazit
Jeder, der selbst Immobilien fotografiert, wird sich in einem oder mehreren dieser Charaktere wiedererkennen. Stimmt’s?
Nobody is perfect. Ob Künstler, Schnellfeuer-Shooter oder Technik-Nerd – jeder fotografierende Immobilien-Profi hat seinen eigenen einzigartigen Stil und seine eigenen Methoden. Am Ende des Tages ist es jedoch die technisch saubere und gleichzeitig ästhetisch einladende Dokumentation einer Immobilie, die ein gutes Immobilienfoto ausmacht.
Jeder dieser Typen braucht also mehr oder weniger Anschub, um seine Fotos zu verbessern – am besten durch konzentrierten und zielgerichteten Wissenszuwachs.
Übrigens
Wollen Sie wissen, woher ich diese Charaktere kenne?
Die meisten Teilnehmer an meinen Fotoworkshops zur Immobilienfotografie lassen sich auf einen Typ Immobilienfotograf festlegen. Jeder von ihnen nimmt aber am Ende der Veranstaltung genau das mit, was er braucht, um ein besserer Immobilienfotograf zu sein. Das belegen auch diese Erfahrungsberichte.