Die häufigsten Fehler in der Immobilienfotografie und wie man sie vermeidet

Oliver M. Zielinski Oliver M. Zielinski - 13. März 2025 - in: Tutorials

Die häufigsten Fehler in der Immobilienfotografie und wie man sie vermeidetAusschließlich gute Immobilienfotos locken potenzielle Käufer oder Mieter an und wecken deren Interesse an einem Objekt. Doch führen in der Praxis ungenügende Fotos unterbewusst zur Ablehnung, obwohl ein Objekt womöglich passen mag. In diesem Artikel werde ich die gängigsten Fehler in der Immobilienfotografie beleuchten und zeigen, wie sie vermieden werden können.

Typische Anfänger-Fehler in der Immobilienfotografie (auf die leider auch langjährige Immobilienprofis nicht achten)

1. Mangelnde Vorbereitung

Mangelnde Vorbereitung führt zu Fehler in der Immobilienfotogafie

Sorgfalt bei den Details in der Vorbereitung zum Fototermin sorgt für ein stimmiges Ambiente und damit für bessere Fotos.

Ein grundlegender Fehler ist es, ohne ausreichende Vorbereitung mit der Fotografie zu beginnen. Bevor Sie anfangen zu fotografieren, sollte das Objekt gründlich gereinigt und aufgeräumt sein. Stellen Sie sicher, dass alle Lampen funktionieren und die Räume ansprechend präsentiert werden. Ein helles und freundliches Ambiente macht potenzielle Interessenten neugierig. Öffnen Sie die Türen und schalten Sie auch in Nebenräumen das Licht an.

Häufige Fallstricke in der Immobilienfotografie:

  • Objekt nicht aufgeräumt
  • Objekt nicht gereinigt
  • unzureichender Zugang zu allen wichtigen Objektteilen
  • Fotoausrüstung nicht einsatzbereit (verschmutzt, Akku leer, Speicherkarte leer)

2. Schlechte Lichtverhältnisse

Licht an! Soweit möglich, sollten verfügbare Lichtquellen genutzt werden.

Licht in Innenräumen ist essenziell. Gegebenenfalls machen Sie mehrere Aufnahmen mit und ohne Kunstlicht und entscheiden später am Computer.

Licht spielt eine entscheidende Rolle in der Fotografie. Vermeiden Sie es, bei schlechten Lichtverhältnissen zu fotografieren, da dies zu dunklen und unansehnlichen Bildern führen kann. Nutzen Sie stattdessen natürliches Licht, fotografieren Sie am besten tagsüber, wenn das Licht am besten ist und beachten Sie dabei die Regel: „Zwischen elf und drei hat der Immobilienfotograf frei.“ Schalten Sie zum Fotografieren das Zimmerlicht an.

Häufige Licht-Fehler in der Immobilienfotografie:

  • Türen verschlossen und Fenster verdunkelt
  • elektrisches Raumlicht funktioniert nicht
  • oder das Gegenteil: knalliger Sonnenschein zur Mittagszeit

3. Verwendung eines Weitwinkelobjektivs in übermäßigem Maße

Übertriebener Weitwinkel ist ein Fehler in der Immobilienfotografie

Wer es mit dem Weitwinkel übertreibt, der zeigt fasche Dimensionen, die bei einer späteren Besichtigung zu Enttäuschung führen können.

Ein weiterer Fehler ist es, ein Weitwinkelobjektiv auf einen extrem großen Bildwinkel einzustellen. Damit erscheinen Räume größer als sie sind, und Verzerrungen vermitteln ein unrealistisches Bild des Raumes. Stellen Sie stattdessen die Brennweite am Objektiv auf einen moderateren Wert ein, der einen guten Raumeindruck und -überblick ermöglicht und achten Sie schon vor der Aufnahme darauf, den Raum realistisch darzustellen.

Häufige Objektiv-Fehler in der Immobilienfotografie:

  • Verzerrung an den Bildrändern (besonders bei rundlichen Motivteilen)
  • unscharfe und abgedunkelte Bildecken
  • Farbsäume an Kontrastkanten

4. Vernachlässigung des Exterieurs

Aufgeräumtes Exterieur, hier Terrasse mit gedeckter Kaffeetafel

Etwas Staging kann nicht schaden. Sofort entstehen einladende, freundliche Fotos.

Oft konzentrieren sich Fotografen ausschließlich auf das Interieur und vernachlässigen dabei das Exterieur der Immobilie. Vergessen Sie also nicht, auch wichtige Außenaufnahmen (Fassade, Balkon, Terrasse, Garten etc.) zu machen, um potenziellen Käufern oder Mietern einen umfassenden Eindruck des Objekts zu vermitteln. Hierbei sollten Sie übrigens ebenfalls die Fehler 1 – 3 vermeiden. Sie brauchen also: Ordnung und Sauberkeit, gutes Licht sowie den passenden Blickwinkel. Das gilt übrigens auch für den Blick aus dem Fester, der bei Innenaufnahmen zufällig mit im Bild ist.

Häufige Motivtücken in der Immobilienfotografie:

  • Rasen nicht gemäht
  • Laub- und Pflanzenreste
  • Einfahrt und Wege nicht gefegt / im Winter nicht geräumt
  • Fußspuren des Fotografen im Bild

5. Unzureichende oder übertriebene Bildbearbeitung

Schlechte Bildbearbeitung entsteht durch Unwissen oder falsche Werkzeuge

Für die Bildbearbeitung empfohlen: Gute Software, Maus oder besser Grafiktablett (keinesfalls das Trackpad des Laptops!).

Nach der Aufnahme ist eine angemessene Bildbearbeitung wichtig, um die Fotos zu optimieren. Weil die Aufnahmebedingungen für Immobilienfotos meist schlecht sind, sind auch die Ergebnisse direkt aus der Kamera nicht optimal. Vermeiden Sie jedoch übermäßige Bearbeitung, die zu unnatürlichen Resultaten führen kann. Achten Sie darauf, die Farben und Kontraste subtil anzupassen, um das Beste aus den Bildern herauszuholen, ohne die Realität zu verfälschen.

Häufige Retusche-Fehler in der Immobilienfotografie:

  • Bild überschärft (ein unscharf fotografiertes Immobilienfoto kann man nachträglich nicht zuverlässig schärfen)
  • Farben zu stark gesättigt (Bild zu bunt)
  • allgemeiner Farbstich im Bild (häufig wegen falscher Bildschirmeinstellungen des Bildbearbeiters)
  • unrealistischer Himmelsaustausch (meist stimmen die Schatten nicht, und das Auge fühlt sich betrogen)

Fazit: Fehler in der Immobilienfotografie vermeiden

Immobilienfotos erfordern Sorgfalt und Aufmerksamkeit für Details. Vermeiden Sie die oben genannten Fehler in der Immobilienfotografie. Konzentrieren Sie sich auf eine qualitativ hochwertige und realistische Darstellung des Objekts. So stellen Sie sicher, dass Ihre Immobilienfotos potenzielle Käufer oder Mieter ansprechen und ihr Interesse wecken.

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