10 Probleme bei Immobilienfotos – Teil 8: Schlechtes Wetter

Oliver M. Zielinski Oliver M. Zielinski - 28. August 2023 - in: Tutorials

10 Probleme bei Immobilienfotos - Teil 8: Schlechtes WetterWissende Funktionsjackenträger tönen gern, dass es kein schlechtes Wetter gäbe, sondern nur schlechte Kleidung. Was für eine Binsenweisheit! Natürlich gibt es ungeeignetes Wetter!

Wenn Sie Immobilien fotografieren, schauen  Sie immer auf den Wetterbericht, denn Sie wollen Ihr Objekt im besten Licht zeigen. Am schönsten sehen die Bilder aus, wenn die Sonne scheint – am besten noch mit ein paar dekorativen Fotowolken am Himmel.

Doch wir können uns den Fototermin nicht immer aussuchen.

Wetter-Kapriolen schaden der Bildaussage

Bei bestimmten Wetterlagen können Sie Ihre Fotosession streichen. Immer, wenn zu befürchten ist, dass Oberflächen und Strukturen unter Schmuddelwetter leiden, sollten Sie die Kamera in der Tasche lassen.

  • Regen in allen Varianten, von Niesel bis Wolkenbruch, auch Schneefall
    • Wege und Dächer zeigen Feuchte.
    • Laufnasen an Fensterbrettern bewegen sich an Fassaden abwärts.
    • An den Fensterscheiben kleben Regentropfen. Die Entfernung in der Bildbearbeitung dauert ewig.
  • Dunkle Regen- und Gewitterwolken, die ein Unwetter ankündigen
    • Wolkenstrukturen mögen spannend erscheinen, wir brauchen aber Ruhe im Bild, denn wir wollen den Betrachter gewinnen.
  • Mittlerer bis starker Wind
    • Bei langen Belichtungszeiten zeigen Bäume und Gartenpflanzen unschöne Bewegungsunschärfen.
  • Dunst und Nebel
    • Ihre Schleier behindern die Außensicht und sorgen für leichte Unschärfe.
  • Hohe Luftfeuchtigkeit
    • Nach einem Regenguss kann bei hohen Temperaturen die Luftfeuchtigkeit steigen. Die Kamera aus dem klimatisierten Auto fängt sofort an, zu schwitzen. In der Folge beschlagen alle Linsen.

Übrigens: Auch krasser Sonnenschein zur Mittagszeit ist für schöne Immobilienfotos nicht förderlich. Dieses Licht ist hart und kalt (blauhaltig). Durch die hohe Intensität entstehen harte Schatten und große Differenzen zwischen Innen- und Außen, die eine gute Belichtung zusätzlich erschweren.

Lösungen

Die Lösung ist eigentlich recht einfach: Nur fotografieren, wenn das Wetter passt, also die oben genannten Wetterlagen nicht eingetreten sind.

  1. Im Idealfall erwischen Sie einen durchwachsenen Sonnentag, mit leichten Schleierwolken. Dann haben Sie die gewünschte freundliche Atmosphäre durch den Sonnenschein und gleichzeitig hilft das leicht diffuse Licht, krasse Beleuchtungsgegensätze abzumildern.
  2. An einem grauen trockenen Tag können Sie immer noch gute Aufnahmen machen und diese mit einigen kleinen Tricks in der Bildbearbeitung nachträglich auf freundlich trimmen.
    • Trick 1: Geben Sie dem Bild einen leicht warme Lichtatmosphäre durch die Veränderung des Weißabgleichs
    • Trick 2: Tauschen Sie den Himmel aus. Aber Vorsicht! Verändern Sie das Bild nur subtil, denn ein knallblauer Himmel mit schneeweißen Schäfchenwolken passt nicht zum Rest des Bildes. Der Betrachter würde es bemerken oder sich zumindest unbewusst unwohl fühlen, weil mit dem Bild etwas nicht stimmt.

      Links: Originalaufnahme bei trübem Wetter
      Rechts: Bearbeitete Aufnahme mit wärmerer Tonung und vorsichtig ausgetauschtem Himmel
 

Über diese Serie

Es gibt viele schlechte Immobilienfotos. Damit das bald ein Ende hat, gibt es diese Serie.

Jede Episode dieser Artikelserie nimmt eines der Probleme unter die Lupe, erklärt die Ursache und bietet eine oder mehrere Lösungsmöglichkeiten an.

Alle diese Fragen tauchen auch immer wieder in meinem Praxisworkshop zum Thema Immobilienfotografie und in meinem Bildbearbeitungsworkshop für Immobilienfotos auf. Dort ist es für mich natürlich noch einfacher, Ihnen direkt an einem Fotoszenario und mit Ihrer eigenen Kamera oder an Ihrem Laptop zu zeigen, wie Sie solche Fehler vermeiden können.

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