Immer wieder bin ich verwirrt, wenn ich in meinen Foto-Workshops das Argument höre: „Wir dürfen Immobilien aber nicht ZU SCHÖN fotografieren, um keine zu hohen Erwartungen zu wecken, falls der Interessent die Realität kennenlernt.“ Ich glaube, dass hier die Aufgaben von Immobilienfotos nur unzureichend erkannt wurden. Trotzdem kann man mit einem freundlichen Immobilienfoto Realität abbilden.
Bedeutung von Immobilienfotos
Immobilienaufnahmen haben mindestens diese drei Aufgaben:
- dem Betrachter den aktuellen Zustand eines Objektes zeigen,
- Interessenten einladen, sich für das Objekt zu begeistern,
- die beteiligten Immobilienfachleute als echte Profis präsentieren.
Natürlich geht es es bei der Immobilienfotografie darum, den aktuellen Zustand einer Immobilie zu dokumentieren. Natürlich mit all ihren Vorzügen und natürlich auch mit den möglichen Makeln. Nichts sollte uns ferner liegen, als den zukünftigen Betrachter der Bilder zu täuschen. Doch gerade wenn ein Objekt nicht an allen Stellen perfekt ist, kann ein solide gemachtes Foto wie ein Stimmungsaufheller wirken.
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In meinen Immobilienfoto-Workshops wirft beim Thema Bildbearbeitung irgendein Teilnehmer immer die Frage auf, wie man denn schnell den Himmel austauschen könne. Schließlich würden sich Objekte, die bei strahlendem Wetter dargestellt werden, besser verkaufen. Das ist durchaus verständlich, zumal wir Wärme und Licht als angenehmen Lebensumstand empfinden und deshalb auch ein neues Wohnumfeld oder eine neue Investition bei Sonnenschein schöner aussieht.
Photoshop hilft perfekt
Solch ein Vorhaben umzusetzen, ist mit aktuellen Softwareprodukten ziemlich einfach. Im Fach-Jargon nennt man diese Verknüpfung verschiedener Bildelemente „Compositing“ (englisch für Zusammensetzen, Mischen, Integrieren). Wenn man beispielsweise drei Werkzeuge im Photoshop kennt (Ebenen, Ebenen-Stil-Farbbereich, Maske), geht diese Prozedur auch schnell vonstatten. Viele Immobilien-Profis meinen auch, dass ihre Bestandssoftware das auf Knopfdruck könne. Aaaaber …
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Wenn Sie an einem belebten Ort die Außenansicht einer Immobilie fotografieren möchten, laufen Ihnen unweigerlich Menschen durchs Bild. Auch rollende oder schwimmende Fahrzeuge werden mit verewigt. Bewegte Objekte bringen zwei Probleme mit sich.
- Diese Objekte stören möglicherweise Ihre beabsichtigte statische Bildaussage (beispielsweise: „Fassade des Hauses xy“).
- Bei Menschen im Bild können deren Persönlichkeitsrechte beeinträchtigt sein.
Man könnte diese Störenfriede in der Bildnachbearbeitung Stück für Stück wegstempeln. Doch es gibt eine einfache Lösung schon während der Aufnahme. Anfang dieses Monats habe ich bei einem Architekturfoto-Workshop in Venedig die alte Technik der Langzeitbelichtung unter harten Bedingungen wiederbelebt. Wie sie funktioniert, lesen Sie hier.
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Immobilienfotos leben vom Detailreichtum. Grelles Fensterlicht oder Schatten machen sie oft zunichte. Hier kann HDR helfen.
Was ist HDR?
Die Abkürzung HDR kennen die meisten Nicht-Fotografen von ihrem Smartphone. Die Foto-App moderner Geräte hält eine HDR-Option bereit, mit der man besagte Details in gewissen Grenzen etwas besser sichtbar machen kann. HDR ist die Abkürzung des englischen Fachbegriffs „High Dynamic Range“. Man findet das HDR-Verfahren auch unter der Bezeichnung „Dynamic Range Increase“ (DRI). Der Dynamikumfang (Dynamic Range) beschreibt dabei jene Lichtzonen eines Bildes zwischen Hell und Dunkel, in denen Einzelheiten sichtbar sind.
Auch moderne UHD-Fernseher mit OLED-Technik (oder QLED bei Samsung) werben mit einer neuen High-Dynamic-Range-Vision.
Ohne HDR besteht folgendes Dilemma: Ist es zu hell (fast weiß) oder zu dunkel (fast schwarz), werden Details immer schlechter erkennbar. Bei Immobilienfotos ist das häufig der Fall: Außenanlagen erstrahlen im Tageslicht, und in Innenräumen gibt es gleichzeitig tiefe Schatten.
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Unscharfe Motive sind ein KO-Kriterium für jedes Immobilienfoto. Wer ernsthaft Immobilien fotografiert, sollte deshalb einen Fernauslöser verwenden. Bei wenig Licht, so wie es häufig in Innenräumen vorzufinden ist, muss die Kamera lange belichten. Damit die Bilder nicht verwackelt werden, muss die Kamera bei der Auslösung immer absolut still stehen. Schon die Berührung mit der Hand beim Auslösen sorgt für unerwünschte Bewegung, die ein Foto ruinieren können. Deshalb liegt es nahe, die Kamera berührungslos auszulösen, selbst wenn sie auf einem Stativ steht.
Je nach Kameratyp gibt es unterschiedliches Zubehör, um ein Bild zu erstellen, ohne die Kamera im Moment der Aufnahme zu berühren. Mit diesen kleinen Helfern kann man zu einem geringen Preis eine erstaunliche Verbesserung der Bildqualität erreichen.
Am Ende dieses Beitrags finden Sie einige Produktempfehlungen für die Immobilienfotografie.
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